Forschungswerkzeuge der Wissenschaft

Wir bekommen damit zum Beispiel viele Quellen mit einem Klick auf dem Bildschirm zur Verfügung – das wäre vor 30 Jahren undenkbar gewesen. Wenn man zunächst

bei dem Beispiel wissenschaftliche Bibliotheken bleibt: Hier findet eine fundamentale Verschiebung des Selbstverständnisses statt. Die muss man dann anders lesen, auch unter Zuhilfenahme neuer Forschungswerkzeuge wie zum Beispiel der Computational History: Die Frage Wie sehen die Publikationen zur Gentechnik über die letzten 30 Jahre aus? Bei mangelnder Ausstattung und einfachen Geräten ist man gezwungen zu improvisieren.In den Geisteswissenschaften ist es ähnlich. Dort geht es noch mehr als in den Naturwissenschaften darum, gute Fragen zu stellen. Originalität und Kreativität sind hier besonders wichtig. Für die weitere Recherche muss man aber eine gute Bibliothek im Hintergrund haben bzw. einen guten Bibliotheksservice, der zum Beispiel Quellen aus anderen Jahrhunderten zur Verfügung stellen kann. Da sind unsere Universitäten manchmal nicht gut ausgestattet. Hier bringt allerdings die Digitalisierung große Veränderungen mit sich. Wir bekommen damit zum Beispiel viele Quellen mit einem Klick auf dem Bildschirm zur Verfügung und können die Habilitation einfach drucken und binden lassen– das wäre vor 30 Jahren undenkbar gewesen. Wenn man zunächst bei dem Beispiel wissenschaftliche Bibliotheken bleibt: Hier findet eine fundamentale Verschiebung des Selbstverständnisses statt. Die Digitalisierung bringt eine Beschleunigung mit sich, verbunden mit einer qualitativen Veränderung. Es rücken Fragen in den Bereich des Möglichen, die vorher nicht denkbar waren beziehungsweise die zwar denkbar waren, aber deren Umsetzung komplett jenseits des Möglichen lag. Nehmen Sie das Beispiel der Chemischen Analyse: Sie können heute eine Chemische Analyse mit dem Massenspektrometer innerhalb weniger Minuten durchführen mit einem hochgenauen Resultat. Im 19. Jahrhundert hat dies sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Früher mussten große Materialproben genommen werden, heute reichen Bruchteile davon. Hier spielt der Zeitaufwand eine enorme Rolle. Zudem ist die Fehlerquote viel geringer und durch die Präzision der Geräte ist es möglich, genauere und andere Fragen zu stellen. Eine ähnliche Dynamik war ja bei den Gensequenzierungen zu beobachten. Sie betrifft aber auch die Geschichtswissenschaften. Das klassische Arbeiten mit wenigen, überschaubaren Quellenbeständen, die man sich im Archiv anschaut, verändert sich, wenn man auf einmal tausend Quellen auf den Bildschirm bekommen kann. Die muss man dann anders lesen, auch unter Zuhilfenahme neuer Forschungswerkzeuge wie zum Beispiel der Computational History. Das geht heute, weil man mit riesigen Daten- und Quellenmengen umgehen kann.Ich bekomme keinen Doktortitel und keine Professur, wenn ich nicht an moderne Forschungswerkzeuge angepasste Fragen bearbeite. Auf die Physik bezogen: Wir rennen immer den Fragen der höheren Energie nach und bauen immer größere Teilchenbeschleuniger, aber der Bereich der mittleren Energien, wo wir die Instrumente schon längst da haben, der geht unter, obwohl es da noch jede Menge interessante Fragen gibt. Das ist ein flächendeckendes Symptom unserer Forschungslandschaft und illustriert die wechselseitige Dynamik von Wissenserwerb und Werkzeug. 

 

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